ZfIR 2025, 418

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln 1433-0172 Zeitschrift für Immobilienrecht ZfIR 2025 RechtsprechungVerfahrens- und VollstreckungsrechtZVG § 180; BGB § 749 Abs. 1, § 753 Abs. 1 Satz 1, § 2039 Satz 1Großes Antragsrecht zur Teilungsversteigerung (gesamtes Grundstück) des Miterben eines „nur“ Miteigentumsanteils/Betreiben der Teilungsversteigerung allein durch Pfändungsschuldner eines gepfändeten Erbteils ZVG§ 180 BGB§ 749 BGB§ 753 BGB§ 2039 BGH, Beschl. v. 20.03.2025 – V ZB 63/23 (LG Wiesbaden)BGHBeschl.20.3.2025V ZB 63/23LG Wiesbaden

Leitsätze des Gerichts:

1. Gehört nicht das Grundstück selbst, sondern ein Miteigentumsanteil an einem Grundstück zum Nachlass, kann jeder Miterbe nicht nur die Teilungsversteigerung des Bruchteils (sog. kleines Antragsrecht), sondern auch allein und ohne Zustimmung der anderen Miterben die Teilungsversteigerung des gesamten Grundstücks verlangen (sog. großes Antragsrecht).

2. Ein Miterbe wird durch die Pfändung und Überweisung seines Erbteils nicht gehindert, ein Teilungsversteigerungsverfahren selbstständig ohne Mitwirkung des Pfändungsgläubigers zu betreiben, um den vormals dem Erblasser zustehenden Anspruch auf Auseinandersetzung der Bruchteilsgemeinschaft an einem Grundstück gem. § 2039 Satz 1 BGB geltend zu machen (Fortführung von Senatsurt. v. 12. 7. 1968 – V ZR 29/66, NJW 1968, 2059, 2060).

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