1. Erklärt ein von der klagenden WEG benannter Zeuge in einer E-Mail, keine Angaben mehr zu dem Inhalt seines vor einigen Jahren erstellten Gutachtens zu der Notwendigkeit einer umfassenden Balkonsanierung machen zu können, ist er nicht als untaugliches Beweismittel anzusehen; von einer Vernehmung dieses Zeugens darf das Tatgericht nicht absehen.

2. Auch eine besondere Kenntnis einzelner Eigentümer von bestehenden Mängeln führt nicht dazu, dass der Verwalter von seiner Pflicht frei wird, die Gesamtheit der Wohnungseigentümer über ihm bekannte oder für möglich gehaltene Mängel am Gemeinschaftseigentum und erforderliche Sanierungsmaßnahmen zu unterrichten und eine sachgerechte Beschlussfassung vorzubereiten (vgl. hierzu auch BGH, Urt. v. 19. 7. 2019 – V ZR 75/18, ZfIR 2020, 104 (m. Anm. Häublein, S. 110)).