Anlässlich des 2. Heilbronner Rechtstages lud Gerhard Schmidberger zusammen mit dem Bund Deutscher Rechtspfleger (BDR) Landesverband Baden-Württemberg am 26.9.2011 zum ersten Heilbronner ZVG-Treff ein. Die ausgebuchte Veranstaltung fand unter der gemeinsamen Leitung von Monika Haas, stellv. Landesvorsitzende des BDR Baden-Württemberg und Gerhard Schmidberger, Dipl. Rpfl. und Rechtsbeistand, in den Räumlichkeiten der Heilbronner Staatsanwaltschaft statt. Gekommen waren über 70 Interessierte, darunter vor allem Rechtspfleger, Rechtsanwälte und Vertreter von Kreditunternehmen. Zu den Gästen zählten auch RiBGH a. D. Dr. Michael Klein (ehemals V. Senat) und der Sprecher der Arbeitsgruppe Zwangsverwaltung der Arbeitsgemeinschaft Insolvenzrecht und Sanierung, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenz-, Bank- und Kapitalmarktrecht Peter Depré, Mitherausgeber der ZfIR.

Zunächst referierte Dipl. Rpfl. Roland Traub zu dem Thema „Die Verfahrensverbindung in der Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung“. Er erläuterte anhand des § 18 ZVG wann Verfahrensverbindungen möglich und auch sinnvoll sind. Dabei riet der Referent von einer allzu extensiven Auslegung des § 18 ZVG ab; auch sei die Möglichkeit der Verfahrensverbindung keine Dienstleistung für den Gläubiger. Vollstreckungsgerichte sollten daher nicht im vermeintlichen Fürsorgebedürfnis für den Gläubiger vorschnell eine Verbindung anordnen.

Im Anschluss daran referierte RiBGH Professor Dr. Jürgen Schmidt-Räntsch zu dem Thema „Suizidgefahr in der Zwangsversteigerung“ und gab mit Bezug auf die aktuelle Rechtsprechung des BGH zu diesem Thema wichtige Hilfen für die schwierige Prüfung des Suizideinwandes (welcher Schuldner ist wirklich gefährdet?).

Danach referierte Professor Schmidt-Räntsch, Mitherausgeber der ZfIR, noch zu dem Thema „GbR in der Zwangsversteigerung“ und behandelte insbesondere die Identitätsprüfung der GbR in ihren Facetten. Nach der Mittagspause nahm sich Professor Wolfgang Schneider von der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin, dem Thema „Rangklasse II in der Zwangsversteigerung und–verwaltung“ an. Der Referent forderte seine Zuhörer zum aktiven Dialog auf, der dann auch nicht lange auf sich warten ließ. Im Fokus standen die Einsortierung der Hausgeldansprüche nach der WEG-Reform aus 2007 in Ranklasse II sowie das eventuelle Nachmelden von Forderungen in diese Klasse.

Einen ausführlichen Tagungsbericht zu den Schwerpunkten der rundum gelungenen Veranstaltung können Sie demnächst von Rechtsanwalt Norbert Slomian in einer der kommenden Ausgaben der ZfIR lesen.

Nach der positiven Resonanz denken die Veranstalter an eine Neuauflage im nächsten Jahr. Ein möglicher Termin wäre wieder der letzte Montag im September, also der 24.9.2012. Eine Ausschreibung würde ab Februar 2012 erfolgen.

Anm. d. Red.: Lesen Sie in diesem Heft zu dem Thema Suizid die Anmerkung von Professor Ulrich Keller zu BGH, Urt. v. 9.6.2011 – V ZB 319/10 auf Seite 730.