Am 13. November 2023 verstarb Rechtsanwalt Dr. Bruno M. Kübler im Alter von 78 Jahren in Dresden. Bruno M. Kübler hat im Jahre 1997 die ZfIR (in den ersten Heften noch als ZIR) begründet und war seither ihr geschäftsführender Herausgeber. Die ZfIR verliert mit ihm nicht nur ihren spiritus rector, sondern zugleich einen wichtigen Ideengeber und Initiator. Im Hauptberuf Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt, war Bruno M. Kübler zugleich juristischer Verleger. Er erkannte schon bald, dass auch bei den juristischen Zeitschriften nicht die immer kleinteiligere Fragmentierung der Gebiete, sondern die Zusammenführung unter einem gemeinsamen Sachthema erforderlich ist. Das deckt Wertungswidersprüche auf und fördert vernetztes Denken. Die ZfIR ist ein gelungenes Beispiel dafür, indem Beiträge und Rechtsprechung zur Immobilie unabhängig vom Rechtsgebiet veröffentlicht werden.

Bruno M. Kübler initiierte schon frühzeitig in der Trägerschaft des sog. Kommunikationsforums Seminare für Praktiker mit unterschiedlichen Zielsetzungen. Neben der Fachanwaltsausbildung boten sie ein Forum zum Austausch mit wissenschaftlichem Anspruch. Das geschah vielfach im Zusammenhang mit den von ihm verlegten Zeitschriften. Dabei sah Bruno M. Kübler diese Veranstaltungen immer als gegenseitiges Geben und Nehmen an: Die Praxis gab der Wissenschaft nicht nur Anschauungsfälle und zeigte rechtliche Regelungsbedarfe, sondern gab ihr die Möglichkeit, die entwickelten Lösungen zu erproben. Umgekehrt erweiterte der Austausch mit der Wissenschaft, die Kompetenzen und den Wissensstand der das Recht anwendenden Berufsträger. Darüber hinaus förderte Bruno M. Kübler das Gespräch mit dem Gesetzgeber und der Ministerialverwaltung. Letztlich diente all das der Weiterentwicklung des Rechts und entsprach damit auch Bruno M. Küblers rechtspolitisches Motiven. Aus dem Kommunikationsforum erwuchs im Laufe der Zeit der RWS Verlag, ein weiteres Projekt, das von Bruno M. Kübler initiiert und bis zu seinem Tod mit großem Engagement betrieben wurde. Unter seiner Führung wuchs der RWS Verlag im Laufe der Jahre zu einem wichtigen juristischen Verlag heran und bildet auch für die ZfIR die Heimstatt.

Die dargestellten Projekte stellen ein großes Verdienst des Verstorbenen dar, kennzeichnen gleichwohl das Wirken Bruno M. Küblers nur unvollständig. Das Besondere von Bruno M. Kübler lag zum einen in seiner Weitsicht und seinem sicheren Gespür für juristische Entwicklungen. Zum anderen darin, Menschen, die seine Leidenschaft für das Recht – aus Wissenschaft wie Praxis – teilten, zusammenzuführen und in einen fruchtbaren Austausch zu bringen. Dabei war es auch ein Charakteristikum, dass Bruno M. Kübler immer für einen entsprechenden Rahmen sorgte, der anregte und zugleich Ausdruck seiner Wertschätzung für die Teilnehmer war. Der Verfasser, selbst Herausgeber der ZfIR vom ersten Jahrgang an, weiß sich mit den Mitherausgebern, den Mitgliedern des Herausgeberbeirats und dem Verlag in der festen Entschlossenheit einig, die ZfIR im Sinne des Verstorbenen weiter fortzuführen.