1. Der Verkäufer einer Wohnung macht falsche Angaben über die Wohnnutzung, wenn er einen bereits durch das Exposé erweckten Eindruck, dass es sich um Wohnräume handelt, bei der Wohnungsbesichtigung verstärkt, obwohl eine solche Nutzung bauordnungsrechtlich nicht zugelassen ist und er dies weiß.

2. Die damit durch aktives Tun hervorgerufene Vorstellung des Käufers beseitigt der Verkäufer nicht im Sinne späterer Aufklärung, wenn er dem Käufer die Teilungserklärung und eine Grundrisszeichnung, in der zwischen „Wohnfläche“ und „Nutzfläche“ unterschieden wurde, übergibt.

3. Der Verkäufer, der falsche Angaben gemacht hat, genügt seinen vorvertraglichen Pflichten nicht schon dadurch, dass er den Kaufinteressenten in die Lage versetzt, die Unrichtigkeit dieser Angaben zu erkennen; er ist vielmehr verpflichtet, eine ZfIR 2019, 421bei diesem zuvor hervorgerufene Fehlvorstellung zu korrigieren, indem er die wahren Verhältnisse von sich aus offenbart.