ZfIR 2016, 394

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, Köln 1433-0172 Zeitschrift für Immobilienrecht ZfIR 2016 RechtsprechungVertragsrecht BGB § 147 Abs. 2, §§ 149, 150 Abs. 1, §§ 151, 242, 307Zur gesetzlichen Annahmefrist eines gewerblichen Mietvertrags sowie deren möglicher Verlängerung BGB§ 147 BGB§ 149 BGB§ 150 BGB§ 151 BGB§ 242 BGB§ 307 BGH, Urt. v. 24.02.2016 – XII ZR 5/15 (OLG Karlsruhe) +BGHUrt.24.2.2016XII ZR 5/15OLG Karlsruhe

Leitsätze des Gerichts:

1. Bis zu welchem Zeitpunkt ein Vertragsangebot unter Abwesenden angenommen werden konnte, unterliegt tatrichterlichem Ermessen. Die Entscheidung des Tatsachengerichts ist vom Revisionsgericht nur daraufhin überprüfbar, ZfIR 2016, 395ob das Ermessen ausgeübt worden ist, dabei alle wesentlichen Umstände rechtsfehlerfrei ermittelt und berücksichtigt sowie die Grenzen des tatrichterlichen Ermessens richtig bestimmt und eingehalten worden sind (im Anschluss an BGH, Urt. v. 24. 11. 1951 – II ZR 63/51, LM BGB § 147 Nr. 1 und BAGE 104, 315 = BB 2003, 1731, dazu EWiR 2003, 781 (Dahlbender)).
2. Die Rechtzeitigkeit der Annahme eines Vertragsangebots hat grundsätzlich derjenige zu beweisen, der den Vertragsschluss behauptet und daraus Rechtsfolgen ableitet. Daran ändert auch die Umkehr der prozessualen Parteirollen nichts, die mit einer negativen Feststellungsklage verbunden ist (Fortführung von BGH, Beschl. v. 22. 1. 2013 – XI ZR 471/11, NJW-RR 2013, 948).
3. Der auf einen gewerblichen Mietvertrag Antragende kann regelmäßig jedenfalls binnen zwei bis drei Wochen erwarten, dass sein in Aussicht genommener Vertragspartner die Annahme des Angebots erklärt.
4. Zu Umständen, die eine Verlängerung der Annahmefrist des § 147 Abs. 2 BGB bewirken können.
5. Zur Annahme eines gem. § 147 Abs. 2 BGB verspäteten Angebots, wenn beide Vertragsparteien von einem wirksamen Vertragsschluss ausgehen (im Anschluss an BGH, Urt. v. 11. 6. 2010 – V ZR 85/09, ZfIR 2010, 599 (LS) = ZIP 2010, 1854 = NJW 2010, 2873 und v. 27. 9. 2013 – V ZR 52/12, ZfIR 2014, 51 (m. Anm. Reichelt/Kruska, S. 55) = NJW 2014, 854, dazu EWiR 2014, 115 (Cramer)).
6. Die in Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthaltene Bestimmung einer 30-jährigen Laufzeit für einen Mietvertrag über eine Freifläche, auf der ein Mobilfunkmast errichtet werden soll, benachteiligt den Vermieter auch dann nicht unangemessen, wenn der Mieter bereits nach 20 Jahren kündigen kann (Fortführung des Senatsurt. v. 30. 5. 2001 – XII ZR 273/98, ZfIR 2002, 43 = NJW 2001, 3480, dazu EWiR 2002, 45 (Eckert)).

Der Inhalt dieses Beitrags ist nicht frei verfügbar.

Für Abonnenten ist der Zugang zu Aufsätzen und Rechtsprechung frei.


Sollten Sie über kein Abonnement verfügen, können Sie den gewünschten Beitrag trotzdem kostenpflichtig erwerben:

Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig per Rechnung.


PayPal Logo

Erwerben Sie den gewünschten Beitrag kostenpflichtig mit PayPal.

Verlagsadresse

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Aachener Straße 222

50931 Köln

Postanschrift

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Postfach 27 01 25

50508 Köln

Kontakt

T (0221) 400 88-99

F (0221) 400 88-77

info@rws-verlag.de

© 2024 RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG

Erweiterte Suche

Seminare

Rubriken

Veranstaltungsarten

Zeitraum

Bücher

Rechtsgebiete

Reihen



Zeitschriften

Aktuell