ZfIR 2024, 465

RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH & Co. KG, Köln 1433-0172 Zeitschrift für Immobilienrecht ZfIR 2024 Rechtsprechung in LeitsätzenWohnungseigentumsrechtBGB §§ 307, 24295. Geltendmachung werkvertraglichen Anspruchs des Erwerbers durch die GdWE (hier: Kostenvorschuss zur Mängelbeseitigung am Gemeinschaftseigentum)/Wirksame Abnahme BGB§ 307 BGB§ 242 BGH, Urt. v. 09.11.2023 – VII ZR 241/22 (OLG Schleswig)BGHUrt.9.11.2023VII ZR 241/22OLG Schleswig

Leitsätze des Gerichts:

1. Eine von einem Bauträger in Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Erwerbsvertrags verwendete Klausel, die die Abnahme des Gemeinschaftseigentums durch eine von ihm als Erstverwalter bestimmte, mit ihm wirtschaftlich verbundene (Tochter-)Gesellschaft ermöglicht, ist unwirksam (Anschluss an BGH, Beschl. v. 12. 9. 2013 – VII ZR 308/12, ZfIR 2013, 786 (LS) = BauR 2013, 2020).
2. Macht eine Gemeinschaft der Wohnungseigentümer (GdWE) als Prozessstandschafterin der Erwerber Mängelansprüche wegen Mängeln an der Bausubstanz des Gemeinschaftseigentums gegen den Bauträger geltend, so ist es diesem als Verwender der genannten unwirksamen Formularklausel nach Treu und Glauben (§ 242 BGB) verwehrt, sich darauf zu berufen, dass sich der Vertrag mangels wirksamer Abnahme des Gemeinschaftseigentums insoweit noch im Erfüllungsstadium befinde, weshalb im Rahmen der Anspruchsbegründung die Abnahme des Gemeinschaftseigentums als Voraussetzung für die Geltendmachung von Mängelansprüchen zu unterstellen ist (Anschluss an BGH, Urt. v. 30. 6. 2016 – VII ZR 188/13, ZfIR 2016, 635 (m. Anm. Dötsch, S. 637) = BauR 2016, 1771 = NZBau 2016, 629; BGH, Urt. v. 12. 5. 2016 – VII ZR 171/15, BGHZ 210, 206 = ZfIR 2016, 570 (m. Anm. Gritschneder, S. 576); BGH, Urt. v. 25. 2. 2016 – VII ZR 49/15, BGHZ 209, 128 = ZfIR 2016, 313 (m. Anm. Reichelt/Ishola, S. 316)).
3. Zur Frage, ob ein rechtsmissbräuchliches widersprüchliches Verhalten einer GdWE vorliegt, wenn diese – als Prozessstandschafterin der Erwerber – in der Vergangenheit zweimal Mängelansprüche wegen Mängeln an der Bausubstanz des Gemeinschaftseigentums geltend gemacht hat, die von dem in Anspruch genommenen Bauträger jeweils reguliert wurden, und sie sich später bei der klageweisen Geltendmachung weiterer Mängelansprüche gegenüber der vom Bauträger erhobenen Einrede der Verjährung auf das Fehlen einer wirksamen Abnahme des Gemeinschaftseigentums beruft.

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