1. Fordert der Besteller eine Werklohnvorauszahlung zurück, nachdem der Unternehmer Leistungen erbracht hat, muss der Besteller schlüssig die Voraussetzungen eines Saldoüberschusses aus einer Schlussabrechnung vortragen. Ausreichend ist eine Abrechnung, aus der sich ergibt, in welcher Höhe der Besteller Voraus- und Abschlagszahlungen geleistet hat und dass diesen Zahlungen ein entsprechender endgültiger Vergütungsanspruch des Unternehmers nicht gegenübersteht. Der Besteller kann sich auf den Vortrag beschränken, der bei zumutbarer Ausschöpfung der ihm zur Verfügung stehenden Quellen seinem Kenntnisstand entspricht. Hat der Besteller nach diesen Grundsätzen ausreichend vorgetragen, muss der Unternehmer darlegen und beweisen, dass er berechtigt ist, die Voraus- und Abschlagszahlungen endgültig zu behalten (Bestätigung von BGH, Urt. v. 11. 2. 1999 – VII ZR 399/97, BGHZ 140, 365 =
ZfIR 1999, 349 = juris Rz. 27 ff.; BGH, Urt. v. 24. 1. 2002 – VII ZR 196/00, BauR 2002, 938 = NZBau 2002, 329 = juris Rz. 21; BGH, Urt. v. 22. 11. 2007 – VII ZR 130/06,
ZfIR 2008, 95 (m. Anm. Schwenker, S. 97) = BauR 2008, 540 = NZBau 2008, 256, Rz. 16, 19).